Uranabbau

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Die Produktion des explosiven Materials, das in allen Atomwaffen verwendet wird – hochangereichertes Uran und Plutonium – schadet der menschlichen Gesundheit und der Umwelt.

Die Sprengkraft von Atomwaffen beruht auf Uran und/oder Plutonium. Plutonium ist ein Nebenprodukt der Kernspaltung in Reaktoren. Die Produktion beider Substanzen verursacht eine ausgedehnte Verseuchung der Umwelt und ist schädlich für die menschliche Gesundheit.

 

Der Abbau und die Anreicherung von Uran

Uran, seine radioaktiven Zerfallsprodukte und andere Substanzen, die durch den Uranabbau freigesetzt werden, können zu Erkrankungen der Arbeiter*innen in den Minen, der in der Nähe lebenden Bevölkerung sowie der Arbeiter*innen in der Atomindustrie führen. Mehr als 70% des Urans weltweit wird auf dem Land indigener Völker abgebaut. Große Mengen von Aufbereitungsrückständen verursachen eine dauerhafte radioaktive und chemische Verschmutzung. Keine Uranmine auf der ganzen Welt wurde nach dem Ende der Förderung komplett dekontaminiert. Spaltmaterialien, die aus Uranerz entstehen, bleiben für viele Jahrtausende giftig und können potenziell für Waffen verwendet werden. Jede Anreicherungsanlage, die Uran für Reaktoren anreichern kann, ist in der Lage es auch bis zu einem für Waffen tauglichen Grad anzureichern.

 

Kernreaktoren

Plutonium entsteht aus Uran in Atomreaktoren. Militärische und zivile Atomprogramme hängen eng zusammen. Die meisten der jüngeren Fälle von nuklearer Weiterverbreitung sind aus vorgeblich „friedlichen“ Programmen hervorgegangen. Aus Atomreaktoren oder Abklingbecken kann Radioaktivität in ähnlichem oder größerem Ausmaß wie durch eine Atomwaffe freigesetzt werden. Das bedeutet, dass jeder Atomreaktor tatsächlich eine riesige, vorgefertigte schmutzige Bombe ist. Atomunfälle wie in Tschernobyl 1986 oder Fukushima 2011 werden früher oder später mehrere Zehntausende Krebstote fordern.

Sogar während des normalen Betriebs setzen Atomreaktoren Strahlung in die Luft, in das Wasser und in die Erde frei, was zu erhöhten Leukämieraten bei Kindern in einem Umfeld von 50 km führt.

 

Herstellungsprozess

 

In den Worten von Rodrigue Muganwa Lubulu (Crispal Afrique, Kongo):

Der Uranabbau ist eines der wichtigsten Schritte im Prozess der Herstellung von Atomwaffen. Uranbergwerke sind nicht nur für die Arbeiter*innen, die die radioaktive Substanz ausgraben, und die Anwohner*innen, sondern auch für die Umwelt sehr schädlich. Von 1908 bis 1960 wurde die Demokratische Republik Kongo (DRK) von den Belgiern kolonisiert. 1915 wurde das reichste Uranvorkommen der Welt in „Shinkolobwe“ entdeckt, einem kleinen Dorf im Südosten des Landes. Das Material in der Miene beinhaltete durchschnittlich 65% Uranoxid, im Gegensatz zu dem amerikanischen oder kanadischen Erz, das mindestens 1 bis 3% Uranoxid enthielt. Zwischen 1921 und 1959 wurde die gesamte Produktion der Shinkolobwe-Mine in die Vereinigten Staaten exportiert, um das makabre Unterfangen namens „Manhattan-Projekt“ zu unterstützen. Es muss betont werden, dass über 70% des Urans, das die Hiroshima-Bombe antrieb, aus der Shinkolobwe-Mine stammte. Während solche und ähnliche Entdeckungen die Belgier erfreute, war dies für die wehrlosen örtlichen Gemeinden ein Fluch. Sie wurden gezwungen, ihr Land, ihre Häuser und Felder zugunsten des Uranabbaus aufzugeben. Die Männer wurden gezwungen, diese radioaktiven Materialien, ohne angemessene persönliche Schutzausrüstung abzubauen. Viele starben an Krankheiten aufgrund der Uranbelastung. Einer meiner Kollegen berichtete mir, dass einer der ehemaligen Arbeiter der Shinkolobwe-Mine einen Teil seines Gehirns aus seiner Nase ragen sah, als er noch lebte. Einige Fälle von Missbildungen, Geburtsfehlern und schweren Krankheiten aufgrund der Uranbelastung treten auch heute noch in dieser armen Gemeinde rund um das Bergwerk auf. Das Bergwerk wurde im Januar 2004 durch einen Präsidialerlass offiziell geschlossen. Nach der Schließung wurden jedoch mehrere Fälle illegaler Ausbeutung gemeldet und sogar einige radioaktive Erze mehrmals von tansanischen Zollbeamten beschlagnahmt. Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die Drohungen mit einer Wiedereröffnung immer noch schwer wiegen, da das Bergwerk bei der französischen Gruppe Areva SA und den Chinesen sehr begehrt ist.