Bericht Tag 1

Heute geht es endlich los! Unsere Bildungsreise zur nuklearen Geschichte Kasachstan startet in Kasachstans Hauptstadt Astana. Nachdem wir uns bereits ein paar Mal online bei Vorgesprächen gesehen haben, treffen wir nun auch endlich unsere Partner*innen der kasachischen Jugendorganisation STOP (Steppe Organization for Peace: Qazaq Youth Initiative for Nuclear Justice) und der FES (Friedrich Ebert Stiftung) Kasachstan: Alisher, Zhibek, Yerdaulet und Medet.

Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellungsrunde besprechen wir das Programm für die kommende Woche und klären letzte Fragen. Der heutige Tag wird noch sehr entspannt für uns, was insbesondere die Leute freut, die morgens erst in der Stadt gelandet und entsprechend ein wenig müde sind.

Nach einem gemeinsamen Lunch starten wir eine erste Erkundungstour und laufen von Central Park aus die Flusspromenade am Jessil (russisch: „Ischim“) herunter und über die bekannte Atyrau Brücke. Diese Brücke wurde der Stadt in 2018 zum 20-jährigen Bestehen von der Region Atyrau geschenkt und wird nicht nur von uns gerne als Ort für (Gruppen-)fotos genutzt. Die vier jungen Kasach*innen begleiten uns natürlich und wir alle nutzen die Zeit, uns besser kennenzulernen, zu quatschen und unsere Erwartungen an die nächsten Tage auszutauschen.

 

Abends runden wir diesen ersten Tag des Ankommens und Kennenlernens mit einem gemeinsamen Dinner ab. Zu diesem gesellen sich weitere junge Menschen aus Kasachstan dazu, Alumni des Young Leadership Program der FES Kasachstan. Mit ihnen diskutieren wir beim Essen unsere Lieblingsserien, Ohrringe und Hobbies und freuen uns über den Kontakt zu anderen jungen Menschen aus dem Land. Aber wir sprechen natürlich auch über Kasachstan und Deutschland, vom politischen System und der Geschichte der beiden Länder über aktuelle Themen und Geschehnisse bis hin zu der Frage, welche Rolle junge Menschen bei all dem spielen und spielen sollten.

Und wir steigen in das Thema unserer Reise ein, die Atomwaffentests im Osten des Landes, und reden über diese Ära und ihre Folgen. Besonders intensiv wird dieses Gespräch, da auch Maira Abenova an unserem Dinner teilnimmt. Maira ist Überlebende der sowjetischen Atomtests in Semei (ehemals Semipalatinsk) und gründete die Organisation Polygon21, die für die Rechte der Betroffenen im Land kämpft. Sie wird uns auch in den nächsten zwei Tagen in Astana begleiten und dann mit uns gemeinsam mit dem Nachtzug nach Semei weiterreisen. Dieser Abend ist also nicht nur ein schöner Auftakt mit der Möglichkeit sich zwischen jungen Menschen zu vernetzen, er ist auch ein erster Einstieg in das Thema unserer Reise und in die vielen Geschichten, die uns hier noch erwarten!