Elisabeth Saar, 24 Jahre alt, Studentin der Politischen Theorie in Frankfurt ist zum dritten Mal in Büchel. Büchel ist für mich ein Ort des Widerspruches – einerseits die Militärpräsenz, andererseits die nicht sichtbare Gefahr durch Atomwaffen und das lebendige Friedensfestival.
- Ich bin zum dritten Mal in Büchel, Büchel ist für mich ein Ort des Widerspruches. Dort werden Atomwaffen gelagert; eine surreale Militärpräsenz hinter einem Metallzaun. Eine Gefahr, die so unsichtbar scheint und durch das bunte und lebendige Friedens-Festival sichtbar gemacht wird. Denn für mich ist Büchel vor allem auch durch Idylle, gemeinsamen Austausch sowie friedlichen Protest geprägt.
- Atomwaffen bedeuten für mich: Massenvernichtung, grenzenloses humanitäres Leid, Untergrabung von geltendem Völkerrecht sowie Reproduktion patriarchal und kolonial gewachsener Gewaltmechanismen. Atomwaffen schließen in und mit ihrer Existenz Frieden, Leben wie auch Zukunft aus.
- Ich wünsche mir von der nächsten Bundesregierung, dass sie ihre Doppelmoral ablegt und endlich generationsübergreifend wie auch zukunftsbedacht Verantwortung übernimmt. Dementsprechend wünsche ich mir die Ratifizierung des AVVs, die Anerkennung der Betroffenheit marginalisiierter Staaten und Gruppierungen sowie den konsequenten und nachhaltigen Einsatz für eine atomwaffenfreie Welt.
- Deutschland sollte dem AVV beitreten, weil dieser Teil des geltenden Völkerrechts ist, was innerhalb eines auf demokratischen Werten fußenden Staates nicht weiter boykottiert werden darf. Der AVV steht für mich für Emanzipation, Stärkung des Völkerrechts, Loslösen von konstruierten Feindbildern sowie Aufbrechen des Status Quo.