Antonia Klier

Antonia Klier (22) wünscht sich, dass alle Menschen sehen, dass die Abschaffung von Atomwaffen unser Engagement verdient.

Interview mit Antonia Klier. Sie studiert Medizin, aktuell im 6. Semester in Tübingen. Davor hat sie zwei Jahre in Lübeck studiert.

1. Warum engagierst du dich für nukleare Abrüstung?

Es gibt so vieles in der Welt, das Engagement verdient! Und ich möchte, dass alle Menschen sehen, dass die Abschaffung von Atomwaffen dazu gehört. Weil gegen „Töten“ fast alle Menschen sind, aber gegen Atomwaffen noch nicht. Ich engagiere mich auch gerade hier, weil das Thema zeigt, wie viel noch passieren muss, um als Welt zusammen zu wachsen und gleichzeitig finde ich eben diesen Zusammenhalt im Einsatz für nukleare Abrüstung.

2. Warum bist du bei ICAN/IPPNW aktiv?

Weil die Arbeit von IPPNW/ICAN aufzeigt, dass in unserer globalen Welt viele Probleme verwoben sind: Postkoloniale Strukturen, Flucht und Migration, deutsche Waffenexporte, Urankette und Atomwaffen, Klimakrise, Gesundheit und Krankheit. Das liegt mir alles am Herzen und es gehört auch alles zusammen. Weil es mir Mut macht, dass ich eine Stimme sein kann, die zusammen mit anderen ruft und deshalb auch gehört werden kann. Politisch sein zu können und nicht alles in der Welt einfach hinzunehmen und für mein eigenes kleines Biotop zurecht zu rücken. In der IPPNW zu sein stärkt mich auch selbst im Berufsbild „Ärzt*in“, weil ich viele Vorbilder in anderen Studierenden und Mitgliedern der IPPNW finden kann, für die medizinische Verantwortung ein ganz umfassender Begriff ist. Verantwortung, die schon an dem Punkt beginnt, an dem Verletzungen noch verhindert werden können. Verletzung von Menschenrechten, Frieden und unseren Mitmenschen.

3. Was bedeutet Büchel für dich?

Büchel bedeutet für mich wütend werden zu können auf eine absurde, abstrakte Gefahr, die dort spürbar wird. Das gibt mir Aufwind, mich auch in Zeiten, in denen ich nur rational um die akute Bedrohung dieser Waffen weiß, genug Energie zu haben, um mich für deren Abschaffung einzusetzen. Büchel bedeutet für mich aber auch Ruhe zu finden, weil ich einfach weiß, dass es richtig und notwendig ist, dort zu sein und Widerstand zu zeigen. Und dann ist Büchel für mich noch ganz viel Gemeinschaft und jedes Mal eine Fundgrube an Geschichten, Mitstreiter*innen und neuen Ideen.

4. Wie sieht dein Engagement für nukleare Abrüstung vor und nach Büchel aus? Wie bist du aktiv?

Gleich in meinem ersten Semester hatte ich das Glück auf die IPPNW-Studierendengruppe meiner Uni zu stoßen. Seitdem ist für mich die Arbeit in dieser regionalen Gruppe ein zentraler Bestandteil im Engagement für eine Welt, wie ich sie mir und allen nach uns wünsche. Seit knapp zwei Jahren bin ich außerdem eine von zwei Studierendensprecherinnen der IPPNW Deutschland. Eine unserer Aufgaben ist es, dass sich die einzelnen Studierendengruppen begegnen und austauschen können, Büchel ist zum Beispiel so ein Ort.