Philipp Holz (25) aus Berlin findet Atomwaffen schaffen keine Sicherheit. 2019 unterstützte er das Camp als Fahrer für den Shuttleservice, jetzt ist er wieder dabei.
Interview mit Philipp Holz, 25, Studium Politikwissenschaft in Berlin
1. Warum engagierst du dich für nukleare Abrüstung?
Mal sind Atomwaffen Spielball der Männlichkeits- und Großmachtphantasien einiger weniger Staatenführer, mal die Verstetigung einer auf Abschreckung, statt auf Kooperation und Vertrauen ausgelegten Außenpolitik. In keinem Fall jedoch schaffen Atomwaffen Sicherheit. Deshalb gehören sie abgeschafft.
2. Wie sieht dein Engagement für nukleare Abrüstung vor und nach Büchel aus? Wie bist du aktiv?
Ich gestalte Workshops zum Thema nukleare Abrüstung – besonders an Schulen, aber auch für interessierte Studierende. Außerdem habe ich schon Interviews gegeben und im letzten Sommer im ICAN-Büro ausgeholfen. So ein Verein, das ehrenamtliche Engagement und die Spenden müssen auch verwaltet werden – ich habe mir Gedanken gemacht, wie man das besser organisieren kann.
3. Was bedeutet Büchel für dich?
Büchel ist ein Ort, bei dem alle, die sich sonst weitgehend im Stillen engagieren, sich treffen und gemeinsam ihr Engagement feiern können. Es ist auch der Ort, an dem sich Deutschlands widersprüchliche Haltung zu Atomwaffen materialisiert. In Büchel zu sein und das zu erleben, macht deshalb die deutsche Beteiligung am Atomwaffen-Tigerkäfig viel realer.
4. Warum bist du bei ICAN aktiv?
ICAN hat sich in einer Vorlesung an meiner Uni vorgestellt. Ich fand es damals sehr spannend, live beim Verbotsprozess mitzuwirken. Die Ächtungslogik des Atomwaffenverbotsvertrags braucht Zeit, doch ich bin überzeugt, dass sie auf lange Sicht zur Reduktion der Bedrohung, die von Atomwaffen ausgeht, beiträgt.