Brigitte Hornstein

Brigitte Hornstein (64) ist seit ihrem 60. Geburtstag jedes Jahr in Büchel. Als Deutsche fühlt sie sich außerdem verpflichtet, in Anlehnung an das „nie wieder“ der Nachkriegszeit gegen Kriegsgefahren zu protestieren.

Brigitte Hornstein, 64 Jahre alt/ niedergelassene Ärztin (Psychotherapie)

1. Warum engagierst du dich für nukleare Abrüstung?

Atomwaffen sind das Schlimmste, was wir uns vorstellen können. Sie unterscheiden nicht nach Feind oder Zivilist, sie töten unterschiedslos und zerstören Leben in unvorstellbarem Ausmaß, sowohl der Menschen, aber auch der übrigen Natur. Ihre langfristigen Schäden überdauern Generationen, ihr Müll strahlt noch für Jahrtausende. Menschliche Intelligenz, die solche Vernichtungsmöglichkeiten zu erschaffen in der Lage ist, sollte mit der Klugheit einhergehen, dieses Wissen nicht anzuwenden zum Nutzen aller. Sie sollten sich stattdessen um zivile Konfliktlösungsmodelle bemühen – für die es mindestens eben so viel Klugheit, Intelligenz, Innovationsgeist, Kraft und Mut braucht wie für die zerstörerischen Projekte.

2. Warum bist du bei der IPPNW aktiv?

Ich will auf die Gefahren der Atomwaffen aufmerksam machen, in der Hoffnung, dass auf Druck der Öffentlichkeit diese Waffen politisch (und langfristig weltweit) abgeschafft werden.

3. Was bedeutet Büchel für dich?

Büchel ist der Ort, der logistisch am Nächsten liegt, an dem ich konkret gegen die hier gelagerten Atomwaffen protestieren kann. Obwohl inmitten einer idyllisch anmutenden Landschaft gelegen, ist die Bedrohung hier konkreter als andernorts, gleichzeitig wird genau deshalb die Absurdität umso deutlicher. Als Deutsche fühle ich mich außerdem besonders dazu verpflichtet und aufgerufen, in dem Land, von dem schon zweimal ein Weltkrieg ausging, in Anlehnung an das „Nie wieder“ der Nachkriegszeit gegen Kriegsgefahr zu protestieren.

4. Wie sieht dein Engagement vor- oder nach Büchel aus?

Ich beteilige mich an den Vorbereitungen und der Durchführung der jährlich stattfindenden Protesttage von IPPNW/ICAN in Büchel. Außerdem nehme ich, wenn möglich, an Aktionen des zivilen Ungehorsams teil.